Lebensweltorientierung – Ein flexibles und zielgerichtetes Konzept
Die Lebensweltorientierung ist ein Ansatz in der Sozialen Arbeit, der das Leben und den Alltag der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Er sagt aus, dass man Menschen nur dann wirklich helfen kann, wenn man ihre sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen versteht und miteinbezieht.
Doch was bedeutet Lebenswelt?
Die Lebenswelt meint den Alltag, in dem Menschen ihre Erfahrungen machen. Es geht um alles, was das Leben und den Alltag eines Menschen prägt – seine sozialen Beziehungen, Routinen, seine Wohnsituation und kulturelle Werte.
Die Lebenswelt endet somit nicht am Schultor, sondern umfasst auch die digitalen Räume, in denen sich Menschen aufhalten, kommunizieren und Beziehungen pflegen – wie soziale Netzwerke, Online-Communitys, oder Videospiele.
Daher gehen Schulsozialarbeiter auch auf die Straße und Fachkräfte der offenen und mobilen Jugendarbeit besuchen ebenfalls die Schulen, um die Kinder und Jugendlichen in all ihren Lebensbereichen zu erreichen.
Prinzipien der lebensweltorientierten Jugendarbeit
Partizipation:
Die Grundvoraussetzung der Lebensweltorientierung ist die aktive Einbindung der Menschen in Entscheidungen und die gemeinsame Gestaltung von Hilfe. Den Betroffenen soll ermöglicht werden, ihr Leben eigenständig zu gestalten und zu verbessern, ohne Vorgaben von oben zu erhalten.
Prävention und Empowerment:
Gleichzeitig soll die Soziale Arbeit vorbeugend und stärkend wirken. Statt nur in Notlagen einzugreifen, geht es darum, die Eigenständigkeit und Selbsthilfekräfte der Menschen zu fördern. Hier zeigt sich besonders die Bedeutung präventiver Arbeit und die Stärkung der Eigenkräfte der Menschen.
Ambivalenz und Widersprüche des Alltags:
Ebenfalls erkennt die Lebensweltorientierung an, dass der Alltag oft widersprüchlich und konfliktbeladen ist. Diese Spannungen sollen anerkannt und realistische Unterstützung geboten werden, ohne einfache Antworten vorzuschlagen.
Gesellschafts- und Personenorientierung:
Zuletzt geht es darum, die individuellen Lebenslagen der Menschen mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbinden. Somit soll ein Gleichgewicht zwischen individueller Unterstützung und der Reflexion über größere soziale Probleme wie Armut und Ausgrenzung entstehen.
Schüler: „Ich würd voll gern ins Fußball, aber ich trau mich nicht, mich da anzumelden…“
Schulsozialarbeit: „Verstehe ich, wenn man schüchtern ist, ist das schwierig . Wo willst du denn hin?“
Schüler: „Mein Kumpel ist hier im Ort, da will ich auch hin.“
Schulsozialarbeit: „Das klingt doch nach ’nem Plan. Wir rufen da mal zusammen an und schauen, was sich machen lässt.“